Ökologischer Ausbau des Eisenbachs

Ein weiteres Teilprojekt der Ortsmitte ist der ökologische Ausbau des Eisenbachs. Die Firma Säule aus Augsburg hat den Zuschlag bekommen und setzt die Planungen des Ingenieur Büro Brugger für Landschaftsarchitektur um. Im vorderen Bereich wurden 16m des Bachs verrohrt um ausreichend Raum für den Dorfplatz zu bekommen, der im nächsten Schritt umgesetzt wird. Im hinteren Bereich wird der Bach zugänglich gemacht und schlängelt sich durch die Landschaft. Mit der anstehenden Bebauung des ehemaligen Obstgartens ist auch eine Brücke angedacht um die Innerortsverbindungen für Fußgänger zu verbessern.

Rohbau ist fertig

Am 22.März 2018 fand im kleinen Kreis die Hebauf-Feier des Supermarktes nach typisch bayerischen Brauch mit Weißwürsten und Brezen in der Rathausturnhalle statt. Mit anwesend waren die Handwerker, Architekten, Vertreter von Edeka und des Gemeinderats. Bürgermeister Erwin Gerstlacher lobte die gute Zusammenarbeit und den zügigen Baufortschritt, der voll im Zeitplan liegt. Einer Eröffnung des Supermarktes im Sommer steht somit nichts mehr im Wege. Hervorgehoben wurde insbesondere die Gestaltung des Gebäudes und der Außenanlagen, die ein gutes Beispiel dafür sind, wie sich ein großflächiges Gebäude in die Ortsmitte integrieren lässt.

Vorplatz bekommt Wasserfontänen

Die Planung der Gestaltung des Vorplatzes befindet sich in der letzten Phase. Neben attraktiven Sitzplatzgelegenheiten im Außenbereich wird auf dem Platz vor dem Cafe eine kleine Springbrunnenanlage geplant. Der ursprüngliche Vorschlag mit einem Quellstein wurde verworfen, da der Gemeinderat keinen Mehrwert sah. Die vier kleinen Fontänen werden im Sommer für die kleinen Besucher ein Highlight werden, während die Eltern Kaffee und Kuchen genießen können. 

Ortsmitte Ried

[PG]Nach langen und ausführlichen Beratungen, Exkursionen, Gutachten und Bürgerwerkstätten steht die Planung für den ersten Teil der neuen Rieder Ortsmitte. Die Gestaltung der Ortsmitte wurde in mehrere Abschnitte aufgeteilt um das Projekt zeitlich zu entzerren aber auch um entsprechende Fördermittel für die Einzelprojekte beantragen zu können. Im ersten Abschnitt wird die Nahversorgung realisiert. Hier wurde mit der Firma Edeka ein langjähriger Mietvertrag geschlossen, welcher es ermöglicht die Baukosten in überschaubarer Zeit wieder zu refinanzieren. Die Gemeinde Ried ist Bauherr und wird das Gebäude durch einen Generalunternehmer erstellen lassen. Es war zwischendurch auch eine Lösung über einen Investor im Gespräch, jedoch wurde schnell klar, dass in Zeiten von negativen Zinsen auf Guthaben, es sich bei dem Vorhaben um eine gute und solide Investition seitens der Gemeinde Ried handelt. Die Wirtschaftlichkeit des Nahversorgungsbertriebs wurde nochmals durch ein Gutachten bestätigt, wodurch die Bürgerinnen und Bürger langfristig von der nun getroffenen Entscheidung profitieren können. 

Bei der Gestaltung des in Planung befindlichen Gebäudes wurden die Wünsche der Bürginnen und Bürger aus den Bürgerwerkstätten größtenteils berücksichtigt. So wird neben dem Nahversorger auch ein Café mit ausreichend Sitzplätzen im Innen- und Außenbereich realisiert. Die Parkplätze konnten im vorderen Bereich auf ~60 Plätze reduziert werden. Das Gebäude ist als modernes Flachdach-Objekt geplant und wird ggf. begrünt. Die Entscheidung für ein ebenerdiges Flachdachgebäude wurde von einer ausreichenden Mehrheit im Gemeinderat mitgetragen, da es sich "unauffällig" einfügt und den Blick von der Ortsmitte hin zu Kapelle ermöglicht.

In den weiteren Planungsabschnitten, die durch das Architekturbüro Oberpriller grob skizziert wurden, soll ein Dorfplatz an der derzeitigen Bushaltestelle entstehen. Auf dem Grundstück rechts vom Eisbach, welches die Gemeinde erwerben wird, sind Seniorenwohnungen und eine Arztpraxis geplant. Der Eisbach soll im hinteren Bereich aufgewertet werden.

 

Kommentar von Paul Graf:

Die Entscheidung einen Supermarkt in der Ortsmitte anzusiedeln ist für die zukünftige Entwicklung von unserer Gemeinde von großer Bedeutung. Durch den demographischen Wandel werden wir auch in Ried immer mehr Senioren haben, die eine entsprechende Nahversorgung und Dienstleistungen im Alter benötigen. Auch für die zahlreichen Familien wird der Komfort vor Ort einkaufen zu können, den Lebenswert unserer Gemeinde steigern. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Vermietung aus wirtschaftlicher Sicht für die Gemeinde eine lukrative Investition, da die Mieteinnahmen als Gemeinde nicht versteuert werden müssen und durch die langfristige Mietbindung und den direkten Vertrag mit Edeka eine größtmögliche Sicherheit gegeben ist. Im neuen Konzept für die Ortsmitte sind nahezu alle Elemente enthalten, die wir vor der Wahl gefordert haben (Nahversorgung, Café, Dorfplatz, Wohnungen, Arzt, Aufwertung des Eisbachs). Deshalb ist es meiner Ansicht nach ein großer Fortschritt gegenüber den Planungen zu Beginn, welche einen Supermarkt mit Parkplätzen vorgesehen hat. Über die Realisierung der Gebäudeform und die Ausnutzung der zentralen Fläche lässt sich streiten. Dies haben wir auch im Gemeinderat in aller Ausführlichkeit getan, weshalb der Beschluss über die Gebäudeform zahlreiche Gegenstimmen hatte. Um einen Gemeinderatskollegen zu zitieren, der dies auf etwas zynische Weise formuliert hatte "Ich weiß nicht was ihr wollt. Das Gebäude fügt sich doch ins Ortsbild ein. Die Kirche hat ein Flachdach, das Rathaus hat ein Flachdach, der Rieder Hof hat ein Flachdach, dann passt es doch wenn wir auf den Supermarkt auch ein Flachdach machen!"

Meines Erachtens haben wir durch die ebenerdige Ausführung die Chance verpasst, Platz für weitere zentrale Räumlichkeiten zu schaffen in denen man Büros, Dienstleistungsbetriebe, Archiv, nicht kommerzielle Begegnungsräume etc. unterbringen hätte können. Dadurch wäre die Ortsmitte noch attraktiver geworden. 

In einer Demokratie gehört es dazu, nie 100% zu bekommen. Das meiste läuft auf einen Kompromiss hinaus. Eine Mehrheit der Gemeinderätinnen und Gemeinderäte folgte dem Beschlussvorschlag der Verwaltung und hat sich für die vorliegende Planung ausgesprochen, weshalb es auch dazu gehört diese Mehrheit zu akzeptieren und nach vorne zu blicken um das Beste für unsere Gemeinde zu erreichen.

 

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